Frankreich, geauer gesagt die Bretagne, war eines der Lieblingsreiseziele meiner Eltern. Um nun meiner Familie mal zu zeigen, wo ich als Kind meinen Urlaub verbracht habe, haben wir diesen Sommer die Bretagne als Reiseziel ausgewählt. Und weil meine Eltern auch schon lange nicht mehr dort waren, sind sie einfach mitgekommen. Da sie ihren Wohnwagen schon vor längerem verkauft haben, haben sie sich ein Wohnmobil gemietet. Los geht es am 19. Juli.


Omis und Opis geliehenes Womo

Meine Eltern haben sich einen La Starda Avanti geliehen. Der hat ein automatisiertes Schaltgetriebe und den 3.0 Liter Motor mit 160PS. Im Vergleich zu unserem Alkoven ein richtiger Rennwagen, aber sehr schön für 2 Personen und mit den Abmaßen auch gut zu fahren.


Übernachtung in Holland

19.07.

Wir übernachten in Holland auf einem Bauernhof mit einigen Stellplätzen bei Asten . Es gibt einen Sanitär-Container mit schönen Duschen. Meine Eltern vergessen das Fliegennetz vor den Dachhauben und bekommen in der Nacht unangenehmen Besuch von diversen Mücken.

 

Die Toilettenspülung geht nicht. Es ist aber nur eine Sicherung, die ist schnell ersetzt. Noch wissen wir nicht, dass uns bald noch ein größeres Problem erwartet. Im Nachhinein klingt der Anlasser schon etwas schwach auf der Brust. Das fällt mit hier aber noch nicht wirklich auf.


Pont de Normandie

20.07.

Wir halten vor der Brücke und schauen uns das Besucherzentrum bzw. die Infotafeln an. Es ist schon ein beeindruckendes Bauwerk. Meine Eltern kennen die Brücke und fahren gleich hinüber. Als wir auch weiter wollen, ist die Batterie platt Es geht gar nichts mehr. Hier wollen wir nicht stehen bleiben und so versuchen wir jemanden zu finden, der uns Starthilfe geben kann. Zuerst treffen wir einen rumänischen LKW Fahrer, der ist sehr nett und kann uns zumindest schon mal mit einem Starthilfekabel weiter helfen. Leider ist das Kabel etwas zu kurz, so schaffen wir es nicht von der Aufbaubatterie zu überbrücken. Etwas später finden wir dann noch einen Franzosen, der uns mit seinem PKW Starthilfe gibt. Wir fahren dann über die Brücke. In Honfleure selbst ist der große Platz auch schon besetzt. Wir finden noch einen kleinen Platz in La Rivière-Saint-Sauveur direkt an der Brücke. Meine Eltern sind erst schon ein Stück weiter gefahren, sind dann aber umgedreht. Ich versuche einen Termin mit dem ADAC für den kommenden Morgen zu vereinbaren.

 

21.07.

Zur vereinbarten Zeit erscheint aber niemand. Meine Frau fährt mit meiner Mutter einkaufen, sie sollen nach einem größeren Supermarkt Ausschau halten. Ich warte mit meinem Vater noch ein wenig, ob vielleicht doch noch jemand kommt (kommt aber keiner). Ein Supermarkt mit KFZ Abteilung ist schnell gefunden und so machen wir uns nochmal gemeinsam auf den Weg. Eine passende Batterie ist auch vorrätig. Der Austausch dauert keine 10Min. Ich finde noch ein halbes Brot hinter der Batterie. Der Vorbesitzer hatte offensichtlich regelmäßig einen Marder als Gast. Danach läuft alles wieder perfekt.

 

Am Abend meldet sich dann der gleiche ADAC-Mitarbeiter noch einmal. Er hat festgestellt, dass das Ticket noch offen ist. Er sagt, es gab wohl ein EDV-Problem, weshalb dies nicht geklappt hat. Ich erkläre, dass wir uns selber helfen konnten und er entschuldigt sich nochmal.


Honfleure

Es ist Mittag und wir beschließen Honfleur nun direkt anzuschauen. Der große Platz (ca. 250 Mobile) ist auch noch recht leer. Honfleur ist ein sehr schönes altes Städtchen, allerdings jetzt in der Hochsaison sehr überlaufen.


Mont Saint Michel

22.07.

Wir fahren ein ganzes Stück weiter. Schon von einem Autobahnrastplatz aus erkennen wir den Mont Saint Michel in der Ferne.  Hier wird zur Zeit alles umgebaut. Der Damm zum Mont Saint Michel soll entfernt und durch eine Brücke ersetzt werden. Des Weiteren ist ein Sperrwerk errichtet worden, von dem gezielt aus Wasser abgegeben werden kann, um die Bucht wieder frei zu spülen. Man möchte den Mont Saint Michel wieder zu eine Insel machen. Es gibt viele große Parkplatzflächen und einer ist für Wohnmobile reserviert. Es gibt allerdings keine weitere Ausstattung. Wir schauen uns noch das neue Besucherzentrum und die Staumauer an. Es gibt auch lustige Shuttle Busse. Weil sie auf der Brücke nicht wenden können, haben sie vorne und hinten einen Fahrerplatz.

 

Am Abend spazieren wir noch einmal auf die Staumauer und genießen den Sonnenuntergang. Langsam fällt die Dämmerung über den Mont Saint Michel. 

23.07.

Heute nun fahren wir mit einem frühen Shuttlebus zum Mont Saint Michel. Noch ist nicht viel los. Wir erklimmen den Berg und besichtigen oben die Festungsanlage. Sehr beeindruckend und wir haben z.T. eine wunderschöne Aussicht. Als wir uns langsam auf den Weg nach unten machen, wird es auch schon deutlich voller. Man merkt kaum noch, dass man in Frankreich ist. Hier scheint die ganze Welt vertreten. Es ist halt Hochsaison. Um die Mittagszeit fahren wir weiter. Meine Eltern verabschieden sich erstmal und fahren schon mal vor, auf den bekannten Campingplatz, wo wir in meiner Kindheit einige Sommer verbracht haben. 



Saint-Malo

Auf der Weiterfahrt legen wir noch einen Stopp am Gezeitenkraftwerk bei Saint Malo ein. Wir besichtigen das Kraftwerk kurz bevor es zur Mittagspause schließt.


Bei den Kindern steht gerade Santiano hoch im Kurs. Deshalb interessiert die alte Hafenstadt (besungen in deren Lied) besonders und als wir die Stadt besichtigen liegt auch ein Piratenschiff vor dem Tor.

 

Wir stehen auf einem riesigen Stellplatz außerhalb von Saint Malo (oder besser gesagt außerhalb der Altstadt). Der Platz ist nicht besonders schön und liegt an einer Bahnstrecke, aber es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle in die Altstadt, der auch recht häufig und bis spät abends verkehrt.

 

In Saint Malo besichtigen wir die alte Stadtmauer. Es gibt am Strand ein Gezeitenschwimmbad. Jeweils bei Flut verschwindet dies unter Wasser und der Inhalt wird einmal getauscht. Bei Niedrigwasser taucht es dann auf und kann ohne Strömung oder andere Gefahren benutzt werden. Einen Sprungturm gibt es auch. Wir versuchen  unser Glück bei einem Subway (erfolgreich). Eine Möwe erschrickt ein kleines Kind und erfreut sich dann am verlorenen Eis. 

 

 



Pléhérel Plage

24.07.

Hier nun liegt der Lieblings-Campingplatz meiner Eltern, den ich früher schon häufig besucht habe. Es ist Hauptsaison und der Platz ist sehr voll. Wir treffen meine Eltern am Eingang und sie fahren ihr Mobil etwas zur Seite, so dass wir beide auf eine Ecke bekommen. Wir genießen das schöne Wetter und machen einen Grillabend. Am folgenden Tag erkunden wir die Gegend und verbringen den Nachmittag am Strand.


Cap Fréhel

26.07.

Wir bleiben auf dem Campingplatz und machen einen Tagesausflug. Wir beginnen am Cap Fréhel. Hier kann man den Leuchtturm besichtigen und man hat eine wunderschöne Aussicht. Es ist etwas trübe, aber entfernt erkennt man unser nächstes Ziel, das Fort La Latte. Zur anderen Seite sieht man unsere Badebucht.

Fort La Latte

Auch hier war ich als Kind schon mehrfach. Das Fort ist recht gut erhalten und wird z.T. auch für Filmaufnahmen genutzt. Auch hier ist es bei herrlichem Wetter sehr angenehm.



27.07.

Wir legen noch einen Strandtag ein. Bei Niedrigwasser bleiben viele kleine Tiere in den Pfützen oder Felsspalten zurück.


La Hunaudaye

28.07.

Wir fahren zur  La Hunaudaye und besichtigen die Burgruine. Ein großer Teil ist bereits verfallen, jedoch ist die Ruine gut gesichert. Ein Eckturm ist noch weitestgehend erhalten, hier befindet sich eine Ausstellung. Ein zweiter ist innen mit einem stählernen Treppenhaus ausgerüstet und man kann sich den hohlen Turm von ganz unten bis ganz oben genau ansehen. 


Cancale

Cancale ist bekannt für seine Austernzucht und so begegnet man hier auch diversen Austern an Ständen oder auf Speisekarten. Des weiteren ebenfalls bekannt aus dem Buch von Axel Hacke (ich glaube es war Oberst von Huhn) mit einigen nicht ganz korrekt übersetzten Speisekarten. - Immerhin scheint es hier übersetzte Speisekarten zu geben.

 

Wir spazieren durch den Ort und beobachten viele Leute, die auf der Hafenmauer sitzen und Austern essen. Da dies nicht so auf unserer Speisekarte steht wenden wir uns lieber einem Nougatladen zu und decken uns hier ein.


Canal d'ille et rance

29.07.

Die Schleusenanlage am Canal l'ille et rance erinnert uns sehr an Schweden, allerdings ist hier nichts los, dass wäre in Schweden sehr unwahrscheinlich. Dennoch ist es sehr schön. Zu jeder Schleuse gehört ein Schleusenwärter Haus und überall blühen Hortensien.



Étretat

Étretat ist eines der beeindruckensten Ziele dieser Reise. Schon von weitem erkennt man den berühmten Elefanten-Felsen. Richtig spannend wird es wenn man bei Niedrigwasser in die Höhlen darunter steigen kann.

 

In Étreta kommen wir am Abend an. Der offizielle Stellplatz ist schon lange belegt, aber am Ortseingang gibt es einen Ausweichplatz. Am Vormittag fahren wir dann zum offiziellen Stellplatz. Dieser ist mit einem Absenkpoller versperrt und man muss einen Karte ziehen. Als wir ankommen ist der Poller jedoch unten und der Automat gibt uns keine Karte. Wir stehen etwas verunsichert davor und werden dann auf den Stellplatz gewunken. Etwas später ist der Poller dann wieder oben. Wir wundern uns und überlegen, wie wir hier nun wieder weg kommen.

 

30.07.

Am Tag in Étretat besichtigen wir erst einmal den Ort und erklimmen dann auf beiden Seiten der Bucht die Klippen. Am Nachmittag stärken wir uns im Womo und am Abend (mittlerweile ist Niedrigwasser) erkunden wir dann die besagten Höhlen unter dem Elefantenfelsen. Ein Gang endet direkt unterhalb des Rüssels. Auf dem Rückweg gibt es noch einen Crêpe.

 

31.07.

Als wir am Morgen los wollen stellen wir uns an der Schlange am Ausgang an (erst mal zur VE Station). Am Automaten gibt es einen Notruf Nummer (Aber vermutlich nur auf Französisch). Wir haben jedoch Glück: Offenbar hat eine Franzose vor uns das gleiche Problem. Er steht etwas 'planlos' neben der Ausfahrt, als offenbar eine Gemeindemitarbeiter ankommt und sich mit dem Franzosen unterhält. Wir beschließen spontan die VE Station liegen zu lassen und uns direkt dem Franzosen anzuschließen. Vermutlich wird es einfacher sein diesem Herrn unser Problem zu erklären, wenn es gerade vor uns schon jemand gemacht hat. Und so ist, er fragt nur so etwas wie "Auch keine Karte" und winkt uns ganz freundlich durch den mittlerweile manuell abgesenkten Poller.

 



Wachtendonk

In Wachtendonk treffen wir meine Eltern noch einmal. Mein Vater hat Geburtstag und lädt uns hier zum Essen ein. Der Ort hat einen kleinen asphaltierten Stellplatz am Ortsrand.

01.08.

Nach dem Frühstück am Morgen verabschieden sich meine Eltern. Sie fahren nun direkt nach Hause. Morgen müssen sie ihr Mietmobil wieder abgeben. Ich mache mit meinem Sohn noch einen Spaziergang zu einer "Selbstbedienungsfähre". Klingt spannend und wollen wir uns mal ansehen.


Xanten

Da wir noch einen Tag länger haben, beschließen wir uns noch ein wenig mit den Römern in Deutschland zu beschäftigen und besichtigen die Stadt Xanten. (Bekannt aus dem Spiel: Stadt, Land, Fluß, da es die einzige Stadt in Deutschland mit X ist.)

 

 

Wir fahren auf den großen Stellplatz am Stadtrand und besuchen die Innenstadt.


02.08.

Am Morgen verlassen wir den Stellplatz und parken direkt vor dem Römermuseum. Wir schauen uns das riesige Gelände an. Am Nachmittag machen wir noch eine ausgiebige Teepause vor dem Museum und fahren dann nach Hause.



Am späten Abend kommen wir zu Hause an.