Das erste Bild unseres Womos auf einem Rastplatz an der A2 auf "Überführung" nach Hause bei sehr bescheidenem Wetter. Es gab einen kleinen Wassereinbruch durch das WC Fenster, weil die Fensterdichtung eingeklemmt war.

Technische Daten:

 

Basis Fahrzeug:

- FIAT Ducato X290 (250 mit Facelift) BJ 2015

- 2,3L Maschine mit 148PS (Euro 5+)

- Light Fahrwerk (3,5t zGG)

- FIAT Leiterrahmen

- FIAT Comformatic (automatisiertes Schaltgetriebe)

 

Aufbau:

- Roller Team Zefiro 275

- Diesel Heizung Webasto Airtop Evo 55 (5,5KW)

- 100L Wasser und Abwasser

- 10L Truma Boiler (B10)

- Kühlschrank Thedford N3150

 

Grundriss:



Warum wir uns für dieses Fahrzeug entschieden haben

 

Zum Einen gab es ein paar grundsätzliche Rahmenparameter, die auch schon beim ersten Womo galten:

- max. 7m Länge bzw. 7m minus Sicherheitsabstand zum Haus, weil der Platz vorm Haus nicht größer ist

- min 4 feste Betten, weil wir keine Lust haben Betten um zu bauen und weil sich jeder ggf ausruhen können soll, wenn andere noch im Fahrzeug aktiv sind

- möglichst 6 Sitzplätze mit Gurt, damit auch mal einen Gast mitkommen kann

 

Hieraus ergibt sich eigentlich schon der Grundriss. Hinzu kommen dann noch ein paar Punkte die sich aus den Erfahrungen mit dem 1. Womo ergeben haben:

- Separate Dusche, weniger zum Duschen, eher zum Aufhängen nasser Sachen. Vier nasse Regenjacken, jedes mal bei Seite hängen, wenn man mal aufs Klo muss ist lästig. 

- Zugang zur Heckgarage (oder Heckstaufach) von beiden Seiten. Das alte Womo hatte links nur eine kleine Klappe, die hat sich aber als äußerst nützlich erwiesen.

 

Letztendlich war auch der Preis natürlich ein Faktor, der die Auswahl einschränkt, wobei die teureren Kategorien i.d.R. auch größer sind, oder nur auf den 2 Personen Betrieb ausgelegt sind.

 

Da Adria, bzw. Sun Living den passenden Grundriss kurz zuvor aus dem Programm genommen hatte, stand eigentlich nur noch der Grundriss eines Capron (Sunlight, Carado oder Orangecamp) oder eben Roller Team zur Auswahl. Da die Capron Fahrzeuge damals noch keine Möglichkeit der linksseitigen Garagenöffnung hatten, wurde es letztlich der Roller Team.

 

Besonders gut gefielen uns beim Rollerteam:

- Das Beleuchtungskonzept

- Die Aufteilung im Waschraum

- Die Möglichkeit die Sitzbänke zu verlängern, so dass sich auch 6 Personen an den Tisch quetschen können (ist dann halt etwas eng, aber es geht).

Nicht so gut fanden wir

- keine Truma Combi Heizung (Zur Webasto gab es wenig Informationen)

- Der Kleiderschrank direkt hinter dem Fahrerhaus

- Das Möbeldesign mit den Hochglanzfronten (ganz besonders die Tischoberfläche)

 

Ein paar Impressionen aus dem Verkaufsprospekt:


Ein paar "Modifikationen" die wir vorgenommen haben:

 

Drehkonsole unter dem Beifahrersitz montiert. Dies hat zwei Vorteile: 1. Dient der Beifahrersitz als zus. Sitzmöglichkeit im Wohnraum. Dies wird besonders benötigt, z.B. bei Aufbruchstimmung, wenn sich alle die Schuhe anziehen wollen. 2. Ist der Durchgang zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich wesentlich einfacher, wenn der Beifahrersitz zumindest leicht gedreht ist.

 

Im alten Fahrzeug hatten wir beide Vordersitze mit Drehkonsolen ausgerüstet. Beim Fahrersitz ist es aber wesentlich weniger genutzt worden und da die Dinger auch einiges wiegen haben wir hier auf die 2. verzichtet.


Druckgefäß in die Wasserleitung integriert. Dies sorgt dafür dass das Wassergleichmäßiger aus dem Wasserhahn fließt und somit eigentlich auch erst ermöglicht den Wasserhahn nur wenig zu öffnen. Sonst fängt die Pumpe an im Sekundentakt ein und aus zuschalten und das Wasser spritzt lustig in der Gegend umher.


Ersatz der Leiter zum oberen Stockbett durch ein zus. Fach mit Aufstiegshilfe. Dies hat sich schon beim alten Womo bewährt und liefert Stauraum für Getränkeflaschen



Ergänzung um einen 600W Sinus Wechselrichter [WR] mit Fernbedienung. Zuerst hatte ich nur die "Komfort Fernbedienung" gekauft, diese schaltet den WR aber nicht komplett ab und die Leistungsanzeige ist auch nur sehr grob. Somit würde ich heute nur noch die einfache Fernbedienung nehmen, bzw. ich würde auch keinen Sinus mehr kaufen, sondern einen Trapezwechselrichter, diese sind viel 'einfacher', was sie nicht nur günstiger macht sondern auch zuverlässiger und effizienter. Wir verwenden den eh nur zum Laden unterschiedlichster Geräte, welche somit alle über Schaltnetzteil verfügen.



Das Beleuchtungskonzept ist zwar sehr umfangreich, jedoch ein paar Lesespots an der Sitzgruppe und am Beifahrersitz fehlen uns. Diese werden im passenden Lichtdesign nachgerüstet (Blaue Not- oder Schalterbeleuchtung, Dimmbare LED)



Im Zuge des Einbaus des WR, musste ich den Küchenblock demontieren. Wobei die Ansaugöffnung der Heizung zum vorscheinen kam. Das Gitter hier hatte bereits Staub angesetzt. Das fatale, an diese Gitter kommt man nur auf diese Weise, weil die Einlaßgitter in der Sockel-leiste von innen festgeschraubt waren. Dies habe ich umgebaut. Nun sieht man zwar 2 kleine Schrauben, wenn man sich die Sockel-leiste genau ansieht, aber dafür entfällt die Zerlegung des Küchenblocks zur Reinigung ;-)


Montage einer FIAT Reserveradhalterung incl. Reserverad in Fahrbereifung.


Umbau des Alkovens zur besseren Belüftung. Gerade bei kälteren Außentemperaturen sammelt sich sehr schnell Schwitzwasser unter der Alkoven-Matratze. 

- Ersatz der 160cm x 210cm großen Matratze durch 2 Standard 80cm x 200cm Matratzen

- Verbreiterung der Abstandshalter an den Außenwänden

- Änderung der Heizungsführung unter die Matratze bzw. in die Abstandshalter zu den Außenwänden

- Erst Einbau stabilerer Lattenroste und später Ersatz durch ein Frolisystem

- Zur endgültigen Optimierung Ergänzung durch eine Heizfolie unter den vorderen Alkovenbett



Verlegung des Einlagefaches im Kleiderschrank von unten nach oben und Ergänzung um Haken für die Wanderrucksäcke.


Optimierung des Kühlschranks. Es hat sich gezeigt, dass der Kühlschrank im Fahrbetrieb überhaupt nicht kühlt. Nach diversen Versuchen und Tests, hat sich herausgestellt, dass das Problem an den Lüftungsöffnungen liegt. Der Fahrtwind kühlt die Steigleitung so stark, dass das Gemisch direkt wieder zurück in den Ofen läuft und es zu keine thermischen Reaktion kommen kann. Dies konnte dann durch eine zus. Isolation korrigiert werden.

 

Um das Problem überhaupt erst mal identifizieren zu können habe ich ein Funkthermometer installiert mit Sender im Kühl, sowie im Gefrierfach.



Einbau eines linken Alkovenfensters. Das alte Womo hatte zwar auch nur rechts ein Fenster, aber es hatte mitten auf dem Alkoven eine Mini Heki, welches im Bedarfsfall einen Rundum-blick ermöglichte. Da dieses Womo bereits ohne Heki 3,20m Höhe erreicht (max. Höhe für den transport durch den ADAC), sollte kein Heki auf den Alkoven und wir haben uns für ein 2 Fenster entschlossen. Ursprünglich sollte es beim Händler eingebaut werden, da aber beim Termin das richtige Fenster nicht vorrätig war, habe ich es dann selber eingebaut.


Austausch des original Ladegerätes durch ein Batteriebooster in Ergänzung mit einem Batteriecomputer.

 

Die erste Bordbatterie hat nach nicht mal 3 Jahren ihren Geist aufgegeben, bzw. die Kapazität war so gering, dass sie nicht mal mehr eine Nacht bei mittlerer Belastung durchgehalten hat. Das eigentliche Problem war wohl, dass hier eine AGM Starterbatterie verbaut wurde.


Aktuell ist nun eine LiFePo an Bord, denn auch die 2. Bordbatterie hat nur 4 Jahre durchgehalten. Wir haben uns für eine 105 Ah entschieden um weiter Gewicht zu reduzieren.


Austausch der Schubladen Korpusse durch eigene aus Paulownia Holz. Die originalen sind aus folierter Spanplatte. Das ist nicht sehr stabil (einer war bereits gebrochen) und extrem schwer.  Gesamteinsparung über 6Kg.



2. Bauabschnitt Spanplatte

Auch die Fronten im Küchenblock sind nun ersetzt. Dabei sind die Besteck- und die Geschirrschublade nun eigenständig zu öffnen.

 

(alt, 50/50, neu)



letzter Bauabschnitt: Die Oberschrank-Klappen ersetzen. Dabei ist die Klappe über der Küche geteilt worden und die Schränke über der Dinette sind nun auch alle einzeln zu öffnen. Da hier die Klamotten liegen, war das besonders nervig, weil man beim Öffnen nicht nur das eigene Fach, sondern auch das benachbarte im Auge haben musste. Besonders, wenn sich etwas auf dem Tisch befand, war das kritisch(ein Socken-Knäuel im Kaffeebecher ist nicht so nett).

Schrank in der Nasszelle vorher

Schrank in der Nasszelle nachher

Schrank über der Dinette vorher

Schrank über der Dinette nachher

 



Ein Zugangsklappe unter der Sitzbank eingefügt, damit man nicht immer die Polster wegräumen muss um an das Staufach zu kommen. Dies ist aufwändig, da insbesondere die Sicherheitsgurte immer wieder geordnet werden müssen.

 

Und noch eine zusätzliches Fach in der Heckgarage eingefügt. Es gab einen ungenutzten Hohlraum zwischen Heckgarage und Kühlschrank. Durch öffnen wird dieser nun als Staufach genutzt.



Die Heizmatte für den Abwassertank erneuert. Eigentlich war nur der Thermostat kaputt. Der Thermostat hängt direkt an dem verschweißten Anschluss der Heizmatte, da aber die Anschlussleitung total spröde war, war eine Reparatur oder Austausch des Thermostaten nicht möglich. Zunächst ist nun die Heizmatte direkt an den Schalter angeschlossen. Auf Grund der geringen Heizleistung ist dies aber nicht problematisch.

 

Zusätzlich hat nun der Ablasshahn eine kleine Heizung bekommen, da dieser bei Frost eingefroren war. Was nützt es, wenn das Wasser im Tank flüssig ist, wenn man es nicht mehr heraus bekommt. Außerdem kann der Hahn ja selber auch kaputt frieren.



Und zum Schluss noch ein Thema zur Wartung der Comfortmatic

 

 

Als FIAT die Comfortmatic auf den Markt gebracht hat (mit Modellwechsel zum 250 Ducato), hieß es, dass die Hydraulikflüssigkeiten für Kupplungsbetätigung und Getriebewahl (2 separate Hydraulikkreisläufe) über die Lebenszeit des Fahrzeuges nicht gewechselt werden müssen.

 

 

 

Auf Grund von Defekten gibt es nun für die neueren 250 (X290) ab etwa Ende 2015 die Anweisung die Flüssigkeiten alle 2 Jahre zu wechseln. Da das System das Gleiche geblieben ist, sollte dies auch für die älteren Modelle gelten. Aber entweder ist das nicht in die Wartungspläne integriert worden oder viele Werkstätten aktualisieren diese nicht. Zumindest gibt es immer noch diverse FIAT Professional Händler die die Aussage tätigen: „Braucht nicht gewechselt zu werden“ oder „so etwas haben wir noch nie gemacht“.

 

Weil auch ich diese Aussage bekam und mich dies nicht zufrieden gestellt hat, habe ich die Flüssigkeiten nun selber gewechselt. Dies habe ich in einer Anleitung dokumentiert und im Ducato-Forum hinterlegt (Auf Nachfrage kann ich die auch pers. zuschicken)