Vorgeschichte zu unserem 1. eigenen Womo

Ich war schon immer ein begeisterter Campingfan und insbesondere fasziniert von Wohnmobilen. Entscheidender Vorteil war für mich immer das vorhandene bequeme und "wetterfeste" Bett. Hinzu kommt natürlich die gesamte Autarkie des Wohnmobils. Auch wenn mir früh klar war, dass man nicht mehr überall einfach stehen bleiben kann und die Gegend genießen. Aber man kann zu jedem Zeitpunkt seinen Standort verlassen, egal, ob einem die Nachbarn, der Platz oder die Umgebung nicht gefällt.

 

Einen ersten Schritt unternahmen wir dann, als die Kinder noch sehr klein waren mit einem gemieteten Womo. Auch hier fand ich die Vorteile enorm. Keine Suche nach einem geeigneten Platz zum Wickeln, immer das passende zu Essen oder zum Spielen griffbereit, weil halt einfach immer alles dabei. Ebenfalls kein Problem beim verstauen des Kinderwagen bzw. der Sportkarre.

 

Es hat dann aber noch einige Zeit und einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, bis wir uns zum Kauf eines eigenen Womos entschlossen haben. Ausschlaggebender Punkt war: Als das erste Kind zur Schule kam, stiegen die Preise für Ferienhaus oder -wohnung spontan um ca. 100%. wehrend die Preise für Stellplätze meist konstant sind.


Kriterien zur Auswahl des ersten Womos

Als zwingend erforderlich galt dabei:

- Es sollte in jedem Fall ein gebrauchtes sein, da das Budget eingeschränkt war.

 

- Vorgabe meiner Frau war, dass es 4 feste Beten haben muss, damit keine Betten umgebaut werden müssen und die Betten auch zur Verfügung stehen, wenn sich jemand (egal wer) mal ausruhen will oder muss.

 

- Kein Schaltgetriebe, weil ich zuvor Probleme mit dem linken Knie hatte und das Kuppeln mir beim PKW zu dem Zeitpunkt schon Probleme bereitet hatte. FIAT hatte gerade das automatisierte Schaltgetriebe auf den Markt gebracht und es gab hierzu die ersten Fahrzeuge, allerdings noch nicht in unserem Budgetrahmen.

 

- Länge kleiner 7m, weil vor dem Haus der Parkplatz nicht größer ist.

 

- Erwerb von einem Händler, da wir zu wenig Erfahrung haben und zumindest die Händlergarantie im Notfall nutzen können müssen.

Nicht zwangsläufig, aber wünschenswert fanden wir:

- Stockbetten für die Kinder, weil das im gemieteten ganz gut funktioniert hat.

 

- Zusätzliche Sitzplätze, damit mal ein Gast mitfahren kann.

 

- Ein Fenster nach hinten, weil mir beim gemieteten aufgefallen war, dass PKW direkt hinter dem Womo in den Außenspiegeln nicht sichtbar sind.

 



Der Kauf (Geschichte zum Kauf und Übernahme)

Unter den gegebenen Kriterien war der Markt schon zum damaligen Zeitpunkt recht übersichtlich. Derartige Fahrzeuge stammten meist aus der Vermietung und hier haben die Vermieter meist die Zusatzinvestition zum Schaltgetriebe gescheut. Auch lag die aktuelle Generation der noch relativ neuen 250 Baureihe meist oberhalb unseres Budgets.

So tauchte eines Tages ein 5Jahre alter Weinsberg Orbiter 591G bei Mobile auf, der die Kriterien weitestgehend erfüllte. Problem dabei war, dass dieser nun am ganz anderen Ende von Deutschland stand. Aus diesem Grund hat es dann auch noch ein wenig gedauert, bis wir hier einen konkreteren Blick drauf geworfen haben.

Wir haben dann den Händler kontaktiert und genauere Informationen erfragt (u.A. genauere Bilder). Letztlich haben wir dann in Abstimmung mit dem Händler eine Besichtigung geplant mit der Option, dass wir das Fahrzeug bei gefallen gleich mitnehmen.

 

Wir haben also für einen Freitag eine Bahnfahrt durch ganz Deutschland geplant, eine Übernachtung in einer Pension vor Ort und einen konkreten Termin beim Händler. Eine mögliche Anzahlung in Bar hatten wir auch dabei. Und so ging es los, mit einer Minimalausstattung für eine Übernachtung in einem Womo und vor allem mit den Kindersitzen.

 

Am Samstag vor Ort wurde es dann spannend. Als wir das Fahrzeug zu Gesicht bekamen sind die Kinder gleich hinein gestürmt und haben nach kurzer Übersicht je ein Bett in Beschlag genommen. Von hier kam sofort ein OK zum Kauf. Für uns war das nicht so einfach, das Fahrzeug hatte einen Hagelschaden, der wesentlich deutlicher ausfiel, als beschrieben. Außerdem musste natürlich das restliche Fahrzeug erst mal vollständig in Augenschein genommen werden. So musste eine Leiter herbeigeschafft werden, um das ohnehin beschädigte Dach genauestens zu inspizieren. Das Fahrzeug musste von unten inspiziert und der Motor musste begutachtet werden (hiervon habe ich zwar wenig Ahnung, aber trotzdem muss es genau begutachtet werden). Ein Probefahrt gehörte natürlich auch dazu und den Kindern wurde dann auch schnell langweilig.

 

Nach Abschluss der Besichtigung wurde nun nochmal genau mit dem Händler verhandelt und noch eine neue Satanlage, sowie eine Grundausstattung heraus gehandelt. Meine Frau war der Überzeugung, dass der Hagelschaden eigentlich für das erste Fahrzeug gar nicht so schlimm ist, dann ärgert man sich weniger, wenn man selber noch eine Beule hinein fährt. (Anmerkung: Eine Kollision mit einer Taube hat später noch eine Delle im Alkoven hinzugefügt, sonst ist aber nichts weiter passiert). Die Anzahlung wurde übergeben und, der Händler hat uns soweit vertraut, dass er uns auch gleich den Fahrzeugbrief ausgehändigt hat (das fand ich interessant, denn ich hätte das sicher nicht gemacht).

 

So haben wir einen Mittagssnack in einer nahen Bäckerei zu uns genommen, wehrend der Händler das Fahrzeug soweit vorbereitet hat und am späteren Nachmittag ging es dann auf in Richtung Heimat. Zuerst wurde ein Supermarkt angesteuert um notwendige Vorräte für die Nacht bzw. die restliche Heimfahrt ein zu kaufen. Ja und so verbrachten wir die erste Nacht in unserem eigenen Wohnmobil.


Modifikationen/ Umbauten

Hier noch kurz einige Modifikationen und Umbauten, die Liste ist vermutlich nicht vollständig, da das Fahrzeug ja nun schon länger nicht mehr bei uns ist und ich schlicht einige Modifikationen nicht mehr präsent habe.

Umbau Heizungsausströmer

Die C6002 hat nicht nur 6KW Heizleistung, sondern auch einen starken Lüfter. Da ein Föhn meist erhebliche Leistungsanforderungen hat, haben wir diese Lösung genutzt um Sachen (selten Haare) zu trocknen. Besonders praktisch, als z.B. durch eine geborstenen Mischarmatur der Badezimmerschrank unter Wasser stand. Der originale Ausströmer wurde einfach durch den Anschluss eines Staubsaugerschlauchs ersetzt (von einem defekten ausrangierten Staubsauger). Zusätzlich wurde noch eine Strang-sperre installiert, damit die Luftmenge gesteuert werden kann.


Das ständige an- und abschalten der Druckpumpe und den damit verbundenen unregelmäßigen Wasserstrahl bei nicht vollständig geöffnetem Wasserhahn fand ich sehr nervig. Auch führt dies dazu, dass man den Wasserhahn oft einfach ganz öffnet und somit Wasser verschwendet. Um Abhilfe zu schaffen habe ich ein ganz einfaches Druckausgleichsgefäß in die Wasserleitung eingebaut. - Dies war eine der wichtigsten und gleichzeitig günstigsten Modifikationen :)


SOG Toiletten-Entlüftung 

Nach dem Druckausgleichsbehälter für die Wasseranlage, die 2. Wichtigste Ergänzung. Durch die Umluftheizung wurden die Gerüche Aus der Nasszelle immer direkt in den Wohnraum gezogen. Durch die aktive Entlüftung werden diese nun gefiltert nach draußen gedrückt, so dass es keinerlei Belästigung mehr gibt. Viel besser als zu Hause. Ganz nebenbei sparen wir auch noch die Chemie, was uns an einzelnen Entsorgungsstationen schon Vorteile eingebracht hat. 


Ersatz der Leiter zum oberen Stockbett durch eine "Truhe mit Aufstiegshilfe"

Das obere Stockbett war und ist der Schlafplatz unseres Sohnes. Als ich sah, dass er die Leiter nicht mehr nutzte, sonder so in sein Bett kletterte, kam mir die Idee. Ich baute eine Truhe mit einer zusätzlichen Stufe. Das erleichtert ihm einerseits den Aufstieg und bietet zus. Stauraum und die dann unnütze Leiter nimmt kein unnötiges Gewicht und Platz in Anspruch.

 


Optimierung der Alkovenbeheizung

Die Unterlüftung der Matratze durch zwei zus. Heizungsstränge ergänzt, denn so bildet sich hier Kondenswasser. Und die vorderen Ausströmer mit einer zus. Strang-sperre versehen, denn bei geringer Lüfterdrehzahl kommt hier nur kalte Luft heraus



LED Floorlight eingebaut, mit 2 Helligkeits-Stufen.

 


LED Moodlight nachgerüstet.

RGB Lichtstreifen mit Fernbedienung

 



Reserveradhalterung Sawiko nachgerüstet.

Da ich schon einige Reifenschäden an meinen PKWs hatte, fühle ich mich mit vollständigem Reserverad einfach wohler.

 

Auf dem Foto sieht man die Reinigungsöffnung des Abwassertanks nach dem Öffnen der Winterisolation.


Separate Duscharmatur

Das Wassersystem hatte insgesamt einige Macken, so dass ich relativ schnell u.A. alle Schläuche erneuert habe. Aber trotz korrekter Funktion hat man beim Duschen gerne mal den Waschtischschrank unter Wasser gesetzt, weil das Wasser am "ausziehbarem Wasserhahn" herunter gelaufen war. Auch ist ein Wasserhahn keine optimale Duschbrause.  So habe ich im Waschtisch eine zusätzliche Armatur mit Duschbrause installiert, dies hat hervorragend funktioniert.


Fenster zum unteren Stockbett (in der Garagenklappe)

Das untere Stockbett hatte überhaupt kein Fenster. Um bei einem eventuellen Fehler den Schaden in Grenzen zu halten, haben wir den Einbau eines zusätzlichen Fensters in der Garagentür vorgenommen. Die Tür ist im Ernstfall deutlich einfacher zu ersetzen als eine ganze Wand. Aber es hat problemlos funktioniert.


Dachluken gegen Mini Heki getauscht

Angefangen hat es damit, dass die Dachluke auf dem Alkoven erhebliche Fahrtwindgeräusche emittiert hat. Ich wollte eine Spoiler davor setzen. Als ich die Luke dann genauer angesehen habe, stellte ich fest, dass sie um 90° verdreht eingebaut war. Es war auch keine originale mehr. Da sie also eh raus muste habe ich ein Mini Heki gekauft. Dass hat uns dann so gut gefallen (Geräuschpegel und Bedienbarkeit), dass auch alle anderen Dachluken gegen Mini.Hekis getauscht wurden.


Tagfahrlicht

Eigentlich war ich gegen Tagfahrlicht. Da es ja nun aber Energieeffizientes LED Tagfahrlicht gibt, halte ich diese Alternative gerade für ein Wohnmobil für Sinnvoll.


DPF Nachrüstung

Auf Grund von Förderung und einigen komischen Erfahrungen mit Umweltzonen, haben wir uns entschlossen einen DPF für die grüne Plakette nachrüsten zu lassen. Entgegen viele Aussagen, mussten wir aber einen deutlichen Mehrverbrauch von gut 1l / 100km feststellen. Also ziemlich umweltschädlich das ganze :( Aber wir durften in die grünen Zonen einfahren

 


Hier eine Fahrzeugbeschreibung zum Zeitpunkt, als es verkauft werden sollte. Es war uns nicht klar, wann und wie wir das Womo "wechseln". Letztendlich haben wir es dann aber beim Händler in Zahlung gegeben. Entscheidend war die Tatsache, dass das neue zum Sommer geliefert werden sollte und wir daher nicht sagen konnten, ob es vor oder nach den Ferien kommt. Durch die Inzahlungnahme war dies egal. Sollte es nicht rechtzeitig zu den Sommerferien da sein, wären wir noch mit dem alten gefahren. Letztlich war das neue dann auch erst eine Woche vor dem Urlaub da.

 

Der Orbiter 591G ist mit 6,12m Länge ein kompaktes Familienfahrzeug mit 4 ständig zur Verfügung stehenden Betten, optimal für die 4 köpfige Familie. Aber auch 6 Personen finden Schlaf und Sitzplatz. Das Auto besitzt diverse Zusatz- und Komfortausstattung.

 

 

 

Basisfahrzeug:

  • Fiat Ducato 244
  • 2,8JTD 128PS
  • Automatik Getriebe (ZF- Wandlerautomatik)
  • DPF von HJS => grüne Plakette
  • Erstzulassung 03.2004
  • 70.000km

 

Sonderausstattung Basisfahrzeug:

  • Elektrisch einstellbare und beheizte Außenspiegel
  • Elektrische Fensterheber
  • Tempomat
  • Radio mit DVD, MP3, BT und Navi (Stand 2012)
  • Frontlautsprecher von Jehnert Sound Design
  • Drehbarer Fahrer- und Beifahrersitz
  • Anhänger Kupplung abnehmbar
  • Beifahrerairbag (abschaltbar)
  • Tagfahrlicht

 

Aufbau:

  • Weinsber Orbiter 591G
  • Stockbetten im Heck
  • Unteres Bett umklappbar zur großen Heckgarage

 

Sonderausstattung:

  • Truma C6002
  • Isolierter und beheizter Abwassertank
  • Fahrradträger 3 Fahrräder
  • Markise Fiamma F45
  • Fliegengittertür
  • Manuelle Satanlage incl. 19“ Flachbildfernseher
  • SOG Toilette incl. 2. Kassette

Zusatzausstattung:

  • Reserveradhalter (mit Resreverad) vor der Hinterachse (Sawiko)
  • Alle 3 Dachluken gegen Miniheki getauscht
  • Überwiegend LED Beleuchtung
  • Moodlight (RGB LED incl. Fernbedienung)
  • Floorlight mit Nachtlichtfunktion
  • Separate Duscharmatur
  • 500W Wechselrichter ins Boardnetz integriert
  • Vollständige Unterlüftung des Alkovenbettes => keine Schimmelgefahr bei Wintercamping
  • Aufstiegsstufe mit Fach zum oberen Stockbett
  • Fenster im unteren Stockbett (nicht Serie bei 591G)
  • Feuerlöscher
  • Druckbehälter für gleichmäßigen Wasserfluss